Vielfältige Aufgaben warteten auf die Bergungsgruppen

1. Quartalsdienst 2012 fordert beide Bergungsgruppen.

Der erste Samstagdienst 2012, am 31.März, stellte die anwesenden Helfer des Technischen Zuges vor vielfältige Aufgaben. Als erstes mussten die Helfer morgens in zwei Gruppen per Koordinaten sechs Punkte im Sulinger Umland anfahren und dort jeweils eine Karte suchen. Auf jeder Karte waren auf den ersten Blick wahllose Buchstaben aufgeklebt. Weiterhin eine Zahl und ein Teil einer UTM-Koordinate. Als die Gruppe jeweils drei Punkte erfolgreich abgesucht hatten, ergab sich durch die Koordinate ein neuer Wegpunkt, das Informa-Gelände in Sulingen. Dort angekommen begannen beide Gruppen ihre Karten auf Grund der einzelnen Zahlen zu ordnen. Die anscheinend wahllosen Buchstaben den Karten ergaben nun von links nach rechts und dann von oben nach unten gelesen den wirklichen "Einsatzort". Es ging zurück zum Ortsverband. Vor Ort wurde dann schnell klar, dass Atemschutzgeräteträger (AGT) zum Einsatz kommen mussten. Aus Garage, in der normalerweise der Geländewagen seinen Platz hat, drang Rauch. Umgehend rüsteten sich drei Helfer aus und betraten die Garage. Nach kurzer Zeit konnte eine Person gerettet werden. Bei der weitern Durchsuchung fanden die Helfer dann noch eine blockierte Tür. Ein 1000l Behälter gefüllt mit etwa 250-300l stand davor. Dieser wurde dann unter AGT beiseite geräumt. In der Lage wurde den Helfern durch einen Zettel angezeigt, dass sich in dem Türsturz Risse befinden. Ein erster kurzer Blick in den Raum zeigte, dass dieser nicht verqualmt war. Die AGT-Träger stützen mit Patentsteifen und Holz den Sturz und zogen sich dann zurück und lüfteten die Garage. Anschließend begannen zwei Trupps, mit Auffanggurten und Sicherungsleinen gesichert, den jetzt zugänglichen Raum zu durchsuchen. Der Raum war voll verdunkelt. Nach wenigen Metern viel das erste Augenmerk dann auf Stromkabel, die aus der Decke herab hingen. Auf Nachfrage konnte nicht gewährleistet werden, dass der Strom abgestellt war und so zogen sich die beiden Trupps wieder zurück. Mit einem Vielfachmessgerät ausgestattet, teste ein Trupp ob die Kabel noch Stromführend waren und mussten dem Gruppenführer dies leider bestätigen (zur Simulation wurde ein akustischer Durchgangsprüfer eingesetzt, der bei Messen anschlug). Von der Übungsleitung wurde dann die Spannungsfreiheit verkündet. Wenige Meter weiter fanden beide Trupps eine Blockade aus Holz vor. Beide Trupps begannen mit Bergebeilen das Hindernis zu beseitigen, da für eine Bügelsäge zu wenig Platz vorhanden war. Nachdem der erste Trupp ein wenig Platz geschaffen hatte, wurde die Säbelsäge geordert. Was die Helfer nicht wussten: Die Übungsleitung hatte alle elektrischen Geräte, Scheinwerfer und motorgetriebenen Geräte vom GKW I am Vorabend entfernt. Somit war leider weiter Handarbeit und die Benutzung von Beleuchtung mit Akkubetrieb angesagt. Nachdem mehr Platz geschaffen wurde, konnte der erste Trupp dann mit Hilfe der Einmannbügelsäge den Weg frei räumen. Der zweite Truppe nutze nur das Bergebeil, weil die Blockade dort das Holz (Spannplatte) weicher war. Der erste Trupp konnte dann zwei Personen ausfindig machen. Einer wurde auf einer zur Zeit unzugänglichen Plattform gesichtet werden. Ein weiterer machte akustisch auf sich Aufmerksam. Bei weiterer Erkundung des Tunnelsystems, alles aus den Bausätzen 1-4 des Einsatzgerüstsystems (EGS) aufgebaut, blockierte dann in beiden Gängen eine Baustahlmatte den weiteren Weg. Diese Blockade konnte sehr schnell mit einem Bolzenschneider beseitigt werden. Der zweite Trupp erreichte hinter der Blockade dann eine leblose Person (Dummy). Dieser wurde abtransportiert. An dieser Stelle wurde eine kleine Pause eingelegt. Die beiden Tunnel wurden als sicher befunden. Im weiteren Verlauf konnten sich die Helfer in den Tunneln ohne Sicherheitsseile bewegen. Am Ende der beiden Tunnel stießen die Helfer dann auf Plattformen in verschiedenen Höhen. Auf der höchsten Plattform wurde eine weitere Person mit Rückenverletzungen (Dummy) vorgefunden. Diese wurde vom ersten Truppe fachmännisch versorgt und für den Abtransport vorbereitet. Der zweite Truppe erkundete weiter und sah zwei weitere Personen auf zwei Ebenen. Der Zugang wurde erschwert, weil ein drei Meter langer Teil nur bis maximal 160kg Gewicht belastet werden durfte. Die erste Person wurde umgehend betreut und konnte schnell nach draußen gebracht werden. Die zweite Person war nicht sofort zugänglich, da erst Leitern durch die engen Tunnel herangeschafft werden mussten. Da Person nach eigenen Angaben nicht aufstehen konnte, wurde sofort ein Schleifkorb angefordert, in den die Person dann umgelagert wurde. Um den Abtransport zu erleichtern wurde dann eine schiefe Ebene mittels Steckleitern gebaut. Hier wurde der nicht so tragfähige Bereich geschickt überbrückt. Danach wurde der Dummy mit der Rückverletzung von der höchsten Plattform unter massivem Personaleinsatz sicher und schonend gerettet. Zum Schluss konnte dann auch die Person, zu der ganz am Anfang nur akustischer Kontakt bestand gerettet werden. Diese hatte sich eine Schnittverletzung zugezogen, die verbunden wurde. Danach konnte er mit Hilfe einer Leiter einen über 2m tiefen Raum verlassen.
An dieser Stelle möchten wir uns bei den drei Verletztendarstellern aus der Jugendgruppe und der FTZ-Wehrbleck, für die Bereitstellung der Nebelmaschine, bedanken. Nach der wohlverdienten Mittagspause mit Angrillen und der Nachbesprechung wurde das ganze Szenario zurückgebaut und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht.


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