Übung bei der DB in Osnabrück

Am Samstag, 19. Januar 08 machten sich zehn Helfer des Ortsverbandes Sulingen mit zwei Vertretern der Geschäftsstelle Verden und zwei Kameraden der FFW Sulingen auf den Weg nach Osnabrück. Ziel war das Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn. Im Rahmen der Übung sollten die Einsatzmöglichkeiten der Hebekissen der schweren Bergung getestet werden.

Einweisung durch Notfallmanager und Lokführer.

Hintergrund: Im vergangenen Jahr kam es im Bahnhof Twistringen zu einem Unfall mit Personenschaden, bei dem die schweren Hebekissen eingesetzt werden sollten. Dadurch kam die Frage ob und wie die Kissen bei solchen Einsätzen eingesetzt werden können. Der Notfallmanager der DB organisierte in Osnabrück Lokomotiven, an denen dieEinsatzmöglichkeiten getestet werden sollten. Zuerst wurde die schwerste Lokomotive der DB bereitgestellt. Es handelte sich um eine Diesel-elektrische Lokomotive der Baureihe 232 mit einem Gesamtgewicht von 124 Tonnen. Diese sechsachsige Lok wird u.A. auf den Strecke um Sulingen eingesetzt, um Kesselwaggons zu befördern. Nach kurzer Einweisung durch den Lokführer wurden die Hebepunkte der Lokomotive in Augenschein genommen. Die erste Überlegung die Lok direkt an den Achsen anzuheben, musste verworfen werden. Jede der Achsen ist von einem Fahrmotor umgeben, die beim anheben zerstört würden. Im Einsatzfall würde die Zerstörung der Motoren allerdings zur Bergung von Personen in Kauf genommen. Die Hebepunkte an den Stirnseiten der Lok, vorgesehen für hydraulische Hebegeräte, sollten dann getestet werden. Um Platz zu schaffen, wurde  ein Teil der Frontschürze demontiert. Trotzdem reichteder Platz nur für die 58t Kissen aus, die es auch nicht schafften die Lok ausreichend anzuheben.


Bevor man nun die nächste Lok in Angriff nahm, gab es von der DB Kaffee und Brötchen. Außerdem konnte man dort dem Dauerregen für ein paar Minuten entgehen und sich beim Gedankenaustausch aufwärmen. Als nächste wurde eine vierachsige Elektrolokomotive der Baureihe 140 mit einem Gewicht von 83t bereitgestellt. Bei diesem Modell stellten
sich die Platzverhältnisse wesentlich positiver dar. Die Hebepunkte an den Stirnseiten sind leider nicht für die Hebekissen geeignet, doch hier bieten die Drehgestelle einen besseren Punkt. In der Mitte der Drehgestelle, wo die Verbindung zum Rahmen besteht, sind die Hebekissen bei entsprechendem Unterfüttern gut anzusetzen. Allerdings ist zu
beachten, dass dort, jeweils in Fahrtrichtung rechts vorne Magneten für die Leittechnik befestigt sind. Diese müssten im Einsatzfall vorher entfernt werden. Durch das mittige Ansetzen der Kissen konnte die eine Seite des Drehgestells dann gut gehoben werden. Nach dem Rückbau konnte man ein Fazit ziehen: Die Hebekissen der schweren Bergung sind für das
Anheben von Lokomotiven nur bedingt geeignet. Bei der größten Lok der DB ist ein Anheben eines Drehgestells mit den Kissen ohne Beschädigung nicht möglich. Bei Elektroloks ist ein Anheben möglich, nach dem Teile an der Lok demontiert sind. Waggons der Bahn sind zum Anheben geeignet.


Die bessere Option sind entsprechende Hydraulikheber, die an den markierten Hebepunkten angesetzt werden können. Diese werden bei den Hilfszügen der Bahn vorgehalten. Wir möchten uns beim Notfallmanager und dem Lokführer der Deutschen Bahn für die Zusammenarbeit bedanken.


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