THW-Ortungsgruppen finden vermisste Person

Fachgruppen Ortung vom OV Sulingen und OV Ronnenberg gemeinsam im Einsatz.

Auf Anforderung der Kriminalpolizei Weyhe suchten die THW-Rettungshunde aus den Ortsverbänden Sulingen und Ronnenberg am Mittwoch nach einem seit vier Wochen vermissten Schwimmer im Silbersee in Stuhr bei Bremen.

Am Nachmittag des 29.07.2001 wollte der 25-jährige den ca. 300 Meter breiten See mit zwei Bekannten durchschwimmen. Nach etwa der Hälfte der Strecke kehrten seine beiden Begleiter um, während er alleine weiterschwimmen wollte. Das gegenüber liegende Ufer hat er jedoch nie erreicht. Sein Verschwinden löste eine mehrtägige Suchaktion in dem Badesee aus, an dem zeitweise bis zu 80 Einsatzkräften beteiligt waren. Der Badebetrieb in dem See, zu dem auch ein Campingplatz gehört, musste mehrere Tage eingestellt werden. Die DLRG setzte zahlreiche Taucher aus ganz Norddeutschland ein und suchte mit Netzen und Ketten den Grund des Sees ab.

Eine private Rettungshundestaffel aus dem Bereich Weser-Ems kam ebenfalls zum Einsatz. Obwohl ihre Hunde nach eigener Aussage auch für die Suche nach Wasserleichen ausgebildet sind, führte ihr Einsatz nicht zum Erfolg. Eine mit Hubschraubern eingeflogene Tauchergruppe des DRK konnte an den Stellen, wo die Hunde anzeigten, nichts finden.

So wurde schließlich als letzter Versuch die Rettungshunde der THW Ortsverbände Sulingen und Ronnenberg alarmiert. Mit 14 Helfern, 2 Schlauchbooten und 4 Hunden, darunter zwei speziell für die Suche nach Leichen ausgebildeten Hunden vom OV Ronnenberg, wurde am Mittwoch, den 29.08.2001 morgens um 7 Uhr mit dem Einsatz begonnen. Die Hunde vom OV Sulingen durchsuchten den Uferbereich, während die beiden Ronnenberger Hunde im Schlauchboot den See absuchten.

Bereits nach kurzer Zeit kam es zu einer ersten Anzeige eines Hundes, der See sowie der Uferbereich wurde jedoch weiter komplett abgesucht. Anschließend wurde in einer präzisen Feinsuche im Bereich der ersten Anzeige die Position der Leiche genauer bestimmt. Nach über 4,5 Stunden hochkonzentrierter Arbeit für die beiden Rettungshundeteams und die Bootsbesatzungen stand die Position der Leiche so genau fest, dass gegen 12.30 Uhr die Tauchergruppe der Bereitschaftspolizei Hannover alarmiert wurde.

Ab 15.10 Uhr waren die Taucher im Wasser und arbeiteten von zwei Schlauchbooten aus, die im See verankert wurden. Wegen der extrem schlechten Sicht (max. 20-30 cm) und des schlammigen Seegrundes konnten die Taucher nur tastend arbeiten. Um genau 17.12 Uhr, kurz nachdem die zweite Mannschaft der Taucher mit ihrer Arbeit begonnen hatte, wurde der Tote gefunden. Er wurde aus einer Tiefe von 8 Metern geborgen, ca. 40 Meter vom Ufer entfernt.

Die Fundstelle war nur etwa 5 Metern in Windrichtung von der Stelle entfernt, wo die beiden Hunde angezeigt hatten. Wieder einmal zeigte sich hier die Überlegenheit gut ausgebildeter Rettungshunde. Mit nur wenigen Helfern und Hunden konnte das erreicht werden, was vorher in tagelangem Einsatz mehrerer Hilfsorganisationen mit einem hohen Aufwand an Mensch und Technik nicht gelang.

Text: Matthias Ruhl - GrFü Fachgruppe Ortung - OV Ronnenberg - 31.08.2001


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