SULINGEN (sis) · So kurios geht es zu im Filmgeschäft: Eben noch Szene eins abgedreht, steht als nächstes die Schluss-Szene auf dem Plan.
Die Filmemoker aus Sulingen um Regisseur Martin Hermann fanden sich nun vor dem Dorfkrug in Anstedt ein. Im Mittelpunkt der Szene: Eine Stretch-Limousine, die extra für diesen Dreh in Bremen angemietet worden war. Nicht aber die Anstedter Schützen, die derweil im Festzelt nebenan mit Schmücken beschäftigt waren, durften in der "Limo" Platz nehmen, sondern - ach, das ist ja noch geheim.
Der Drehtermin für "Apparatspott III" in Anstedt war auch Anlass für ein NDR-Fernsehteam, mit dabei zu sein. Im Vorgriff auf eine neue Sendung ("Plietsch"), die Susanne Stichler am Donnerstag, 19. Mai, erstmals um 18.15 Uhr präsentiert, war das Team um Thomas Wagner zu Gast. Der ist Redakteur der Sendung und erklärt den Grund des Interesses an den Filmemokern: "Wir finden die Filmemoker eben plietsch und deshalb gehören sie in die Sendung." Plietsch ist ein plattdeutsches Wort für "gewitzt" und das will man insbesondere am 19. Mai sein: Als Gegenpol zur weltweiten Hysterie um den Kinostart des letzten Teils der "Star Wars"-Serie (Weltraumabenteuer von George Lucas) möchte man die Filmemoker (und ihre Weltraum-Abenteuer auf Platt) sehen.
Beim Außendrehtermin der Sulinger war auch die Drehleiter der Feuerwehr Sulingen im Einsatz, ermöglichte Regisseur (und Kamera-Chef) Martin Hermann einen "Schwenk" über die gesamte Szenerie. Auch das Drehbuch verlangte nach einer Aufnahme aus großer Höhe. Bis alles an notwendigen Lichtern und Lampen (dankenswerterweise bereitgestellt durch den Ortsverband Sulingen des THW) aufgebaut war, vergingen dank der professionellen Einstellung aller Beteiligten nicht allzu viele Stunden. Dennoch musste eine Weile auf die Dunkelheit gewartet werden, denn die Szene spielt des Nachts. Die Zeit des Wartens nutzte das TV-Team, um mit den Kollegen Filmemachern zu fachsimpeln. Der Fanclub wächst...
Viel Aufwand für wenige Sekunden Film am Freitag folgen am Sonnabend und Sonntag weitere Drehs, auch sie nicht immer der Reihe nach. Dass die Dreharbeiten begonnen haben, merken auch die Internet-User, die auf Neuigkeiten auf der Homepage der Filmemoker warten: Die sind jetzt mit "Apparatspott III" vollauf beschäftigt. Ob sie wieder dreieinhalb Jahre brauchen bis zur Premiere? Der Countdown läuft...
Quelle: Sulinger Kreiszeitung vom 03. Mai 2005
