Landesfeuerwehrtage 2009 in Sulingen - Viel Arbeit, auch für das THW

Am 05. und 06. Juni 2009 fanden die diesjährigen Landesfeuerwehrtage in Sulingen statt. Schon im Vorfeld der Veranstaltung wurde der Ortsverband Sulingen von der Sulinger Feuerwehr um Unterstützung gebeten.

Der OV Nienburg baut die schwimmende Bühne.

In Vorgesprächen wurden die Anforderungen konkretisiert. Für den Freitag Abend
wurde auf dem Stadtsee unter dem Motto "Der Stadtsee brennt" ein Feuerwerk geplant. Dieses sollte zum Großteil direkt auf dem See abgeschossen werden.
Weiterhin sollten dazu zwei Uferbereiche für die Zuschauer ausgeleuchtet werden.
Für den Samstag, 06. Juni, sollte der Ortsverband die Stromversorgung inklusive der Verkabelung auf dem Gelände der Schule und der Sporthalle an
der Edenstraße bereitstellen. In der Sporthalle fand am Samstag die Delegiertentagung des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen e.V. statt, zu
der etwa 500 Delegierte erwartet wurden.
Auf Grund des recht großen Umfangs an Anforderungen was schnell klar, dass Unterstützung aus anderen Ortsverbänden des GFB Verden gebraucht wird. Hier bewährt sich die "Fachgruppentaktik" des Technischen Hilfswerks. Für das Feuerwerk am Stadtsee wurde daraufhin mit der Fachgruppe Wassergefahren aus Nienburg und der Fachgruppe Beleuchtung des Ortsverbandes Syke Kontakt aufgenommen. Für die Nienburger war es bereits das zweite Gastspiel in Sulingen, nachdem sie bereits im August 2004 für das Seefest eine schwimmende Bühne gebaut hatten. Daher wurden die Anforderungen nur telefonisch besprochen. Der Gruppenführer der Fgr. Beleuchtung aus Syke machte sich am 26. Mai vor Ort ein Bild. Dort konnten auch schon die Standorte der beiden Lichtmastanhänger festgelegt werden.
Der Aufbau der Plattform zum Abschuss der Feuerwerkskörper wurde auf den Abend des 04. Juni terminiert. Gegen 19.30Uhr trafen acht Helfer aus dem OV Nienburg mit einem MTW und dem MAN mit Ladekran und Anhänger mit vier Pontos samt Zubehör auf dem OV Gelände in Sulingen ein. Zusammen mit vier Helfern aus Sulingen wurde dann Der kurze Weg an den Stadtsee fortgesetzt. Vor Ort musste dann die Form der geplanten Plattform geändert werden. Der Feuerwerker hatte sich kurzfristig für eine andere Variation der Zusammenstellung entschieden. So wurden zwei Pontons mit Trägern und Fahrbahnplatten zu einer Plattform zusammengefügt. Die anderen beiden Pontons wurden dann nur zu Wasser gelassen. Anders als bei der Seebühne 2004, wo diese mit Drahtseilen am Ufer verankert wurde, mussten diesmal Anker eingesetzt werden, die auch gleich befestigt wurden. Bevor die Nienburger sich auf den Rückweg machten, gab es im OV noch einen kleinen Imbiss.
Am Freitagmorgen bestückte der Feuerwerker dann die Pontons mit den Feuerwerkskörpern. Gegen 18:00 traf dann die Fachgruppe Beleuchtung aus Syke mit dem Unimog, einem GKW und den beiden Lichtmastanhängern am Ortsverband ein. Nach Erkundung des besten Anfahrtsweges zu den beiden Standorten am Stadtsee wurden dann die beiden Lichtmasten mit Hilfe des Unimogs in Stellung gebracht und aufgebaut. Der Anhänger mit der größeren Lichtleistung wurde im größten Zuschauerbereich aufgestellt. Auf Grund des besten Wetters und der großen zu erwartenden Zuschauerzahl wurde im Nahbereich noch ein Stativ mit mehreren Scheinwerfern von der Fachgruppe aufgestellt. Der zweite Anhänger, hier das 50 KVA Stromaggregat mit Lichtmast wurde auf der gegenüberliegenden Seeseite in Stellung gebracht. Von dort aus wurde auch die Zündanlage des Feuerwerkers mit Strom versorgt. Parallel dazu wurden vom Ortsverband Sulingen die die Pontons unter Hilfe des Schlauchbootes mit Außenbordmotor auf den See geschoben und verankert. Die Benutzung des Außenborders musste durch die Stadt Sulingen genehmigt werden, da auf dem Stadtsee eigentlich keine Motorboote erlaubt sind. Anders hätte man die bestückten Pontons auch nicht in Stellung bringen können.
Nachdem nun alle Vorbereitungen für das Feuerwerk getroffen waren, galt es auf die Dunkelheit zu warten. Im Programm war das Feuerwerk für 22:00 Uhr angekündigt. Um die Zeit zu verkürzen, stellte die Freiwillige Feuerwehr Sulingen am Parkplatz für Wohnmobile am Stadtsee Einsatzsituationen dar. Unter anderem wurde ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person simuliert. Weiterhin errichtete die Feuerwehr am Stadtsee eine Wasserorgel, die mit Lichteffekten ein großartiges Bild abgab. Mit etwas Verspätung, es war einfach noch nicht dunkel genug, konnte das Feuerwerk gegen 22:40 Uhr starten. Die geschätzten 2000 Besucher konnten sich freuen an den Stadtsee gekommen zu sein. Es wurde ein großartiges Feuerwerk geboten, dass es so in Sulingen wahrscheinlich noch nicht gegeben hatte.
Mit Ende des Feuerwerks gegen 00:00 Uhr war der Dienst für das THW allerdings noch nicht beendet. Die Pontons sollten noch in der Nacht wieder
vom Feuerwerker abgerüstet werden. Dazu wurden diese wieder mit dem Boot an Land geschoben und verankert. Das Licht für die Besucher konnte dann gegen 01:00 Uhr vom OV Syke zurückgebaut werden, da sich nur noch wenige Besucher dort aufhielten und die Zuwegung zum See durch den Bauhof der Stadt Sulingen mit einer Lichterkette den ganzen Abend erleuchtet wurde.
Für die Veranstaltung an der Edenstraße gab es am 28. Mai einen Ortstermin. Dort wurden die Standorte der Aussteller und deren Strombedarf besprochen. In der ersten Planung sollte der Strom von dem Energieversorgungsunternehmen bereitgestellt werden. Direkt an dem Parkplatz vor Halle und Schule befindet sich eine große Schaltstation, die den benötigten Strom hätte liefern können. Ein kleiner Stromanschlusskasten im nahen Wohngebiet fiel bei der Auswahl als Stromquelle aus, da dieser vermutlich nicht ausreichend Leistung bereitstellen konnte. Diese Planung musste leider am Freitagmorgen verworfen werden. Die große Schaltstation konnte nicht als Stromquelle genutzt werden. Innerhalb eines halben Tages konnte von Seiten des THW der Feuerwehr die Lösung mitgeteilt werden. Es gibt "blauen" Strom aus einer Netzersatzanlage des THW. Da das Stromaggregat der Fachgruppe Elektroversorgung vom Ortsverband Verden für den 06.06. nicht zur Verfügung stand, wurde die Bundesschule des THW in Hoya um Hilfe gebeten. Seitens der Schule wurde das bestens Schallgedämmte 200 KVA Stromaggregat zugesagt.
Nachdem nun die Stromquelle vorhanden war, konnte die Festlegung der ermittelten Leitungslängen und Leitungsstärken beginnen. Insgesamt wurden genau 550m Kabel benötigt. Im einzelnen waren es 100m 25A Kabel, 35m 63A Kabel, 135m 32A Kabel, 60m 16A Kabel und 220m 230V Kabel. An drei zentralen Standorten wurden weiterhin vier Verteiler eingeplant. Das im Ortsverband Sulingen nicht vorhandene Kabel wurde bei der Fachgruppe E in Verden und in der BuS Hoya angefordert.
Der eigentliche Aufbau der Stromversorgung erfolgte parallel zu den Vorbereitungen des Feuerwerkes am Stadtsee am Abend des 05. Juni. Das
Stromaggregat sowie die Kabel wurde aus Verden, bzw. Hoya mit dem MZKW abgeholt. Dies war zugleich der erste richtige Einsatz des Fahrzeuges. Den fachgerechten Aufbau des Aggregates an der Edenstraße führte Hr. Schwitalla, Lehrkraft an der BuS Hoya durch. Zur Überquerung des Weges vom Tagungsort Edenhalle zur Mensa in der Edenschule wurde zuerst von den sechs Aufbauhelfern ein Turm mittels Einsatzgerüstsystem (EGS) gebaut. Über diesen wurde dann ein 50m Drahtseil zu zwei Bäumen geführt, dass mittels Greifzug gespannt wurde. An diesem wurde dann ein Strang 125A Kabel mittels Kabelbindern befestigt. Nach der Fertigstellung wurden dann die restlichen Kabel zu den geplanten Aufstellorten verlegt. Der Aufbau am Freitag wurde möglich, da das Veranstaltungsgelände von der TEL Süd der Feuerwehr bewacht wurde.
Um 07:00 Uhr am Samstagmorgen wurde die Verkabelung durch Hr. Schwitalla, der Elektromeister an der Schule ist, und auch als Maschinist für das
Aggregat zur Verfügung stand, durchgemessen. Nach und nach wurden die einzelnen Abnehmer an das Stromnetz angeschaltet. Wie zu erwarten, kamen am Samstag noch einige Verbraucher mehr dazu, was aber bei der großzügigen Auslegung des Netzes kein Problem darstellte.
Neben der Delegiertentagung fand an der Edenstraße ein großes Rahmenprogramm statt. Neben zahlreichen Austellern von Feuerwehrtechnik und Zubehör, stellten sich viele Organisationen vor. Den Hauptanteil hatte natürlich die Feuerwehr, die ein großes Angebot verschiedenster Fahrzeuge und Ausrüstung präsentierte. Dazu kam unter anderem die Polizei, die einen Wasserwerfer mitgebracht hatte, die Abteilung Brandschutz von ExxonMobil Production und das DRK. Natürlich war auch der Ortsverband Sulingen dabei. Präsentiert wurden der Zugtrupp, der GKW I und der MZKW. Als Highlight kam der neue Glkw des Ortsverbandes Sulingen dazu, der gerade den TÜV erfolgreich absolviert hat und nun auf seine Zulassung wartet. Das ehemalige Fahrzeug der Bundeswehr wurde in Eigenarbeit in ein echtes Schmuckstück verwandelt. Näheres dazu folgt. An der Veranstaltung in der Edenhalle nahmen auch der stellv. Landesbeauftragte Herr Matrian und der Geschäftsführer des GfB Verden Herr Grote teil. Gegen Mittag besuchte die Fachgruppe Ortung des Ortsverbandes Sulingen dann auch die Veranstaltung. Nach deren Ausbildungsdienst machten sich die Helfer mit ihren Hunden auch ein Bild über das Geschehen an der Edenstraße. Weiterhin kamen zwei Helfer der Fachgruppe Elektroversorgung dazu. Sie kamen mit dem Fachgruppenfahrzeug mit Ladebordwand, um ihr eigenes Material und das der Schule wieder abzutransportieren. Spontan entschieden sich drei Sulinger Helfer zu einer kleinen Abseilübung an den beiden Drehleitern der FFW Sulingen und Syke. Diese Möglichkeit bekommt man nicht alle Tage. Nach Anlegen der Ausrüstung ging es in luftige Höhen und dann wieder hinab. Nach dem Ende der Delegiertentagung wurde dann gegen 16:00 Uhr mit dem Rückbau begonnen werden. Dieser war komplett nach gut einer Stunde erledigt und der Heimweg konnte angetreten werden. Zeitgleich zum Abbau an der Edenstraße wurden die Pontons und das weitere Material der Fachgruppe Wassergefahren vom OV Nienburg am Stadtsee abgebaut. Auf Grund eines defektes am Ladekran der Nienburger, wurde der MAN mit Ladekran aus Sulingen für diese Arbeiten benutzt. In einem kurzen Gespräch mit den Verantwortlichen der Feuerwehr wurde die gute Zusammenarbeit und der reibungslose Ablauf gelobt. Unser Dank gilt den Beteiligten Fachgruppen und Hr. Schwitalla von der Bundesschule Hoya, die den reibungslosen Ablauf maßgeblich unterstützt haben.

Eingesetzte Helfer und Fahrzeuge:
Ortsverband Sulingen:
28 Helfer
Zugtrupp
GKW I
MZKW
Glkw Mercedes
Schlauchboot


Ortsverband Nienburg:
8 Helfer
MAN mit Ladekran und Pontonanhänger
GKW II


Ortsverband Syke:
8 Helfer
GKW mit 50KVA Stromaggregat und Lichtmast
Unimog mit Lichtmastanhänger

 
Ortsverband Verden:
2 Helfer
LKW mit Ladebordwand


Bundesschule Hoya:
1 Helfer
200 KVA Netzersatzanlage
VW Transporter


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