Einsatzübung beim Quartalsdienst

Der erste Quartalsdienst 2010 stand im Zeichen eine Einsatzübung für den technischen Zug ohne Fachgruppe. In der Nähe der Berufsbildenden Schule Sulingen steht ein ehemaliges Gebäude des Landkreises leer und soll demnächst abgerissen werden.

Ankuft 1. Bergung.

Szenario: In dem Haus hatte es eine Verpuffung unbekannter Art gegeben. Dadurch ist es an beiden Eingangstüren zu einer Rissbildung über den Türstürzen gekommen. Schlimmere Folgen hatte die Verpuffung an eine Giebelwand. Dort sind massive Risse im Bereich der Fenster aufgetreten und der Giebel drohte nach außen zu kippen. Im Inneren des Gebäudes wurde eine unbekannte Anzahl von Personen vermutet. Die meisten Türen zu den Räumen im Haus waren nicht passierbar. Im Gebäudeteil zur Straße können die untersten Räume nur vom Obergeschoss erreicht werden.

Nach eine Lageeinweisung vor Ort galt es den Einsatz zu planen. Schnell wurde klar, dass Bauholz und das EGS zu Sicherungsmaßnahmen vor Ort notwendig sind. Zurück im Ortsverband wurde das benötigte Material verladen. Zuerst machte sich die erste Bergungsgruppe mit dem Bauholz auf den Weg. Während dessen hatte sich der Zugtrupp vor Ort eingerichtet und fertigte erste Skizzen vom Objekt. Erste Aufgabe der B1 war die Absicherung der Einsatzstelle. Der Bereich rund um das Objekt wurde weiträumig abgesperrt. Danach ging es an die Abstützung der Hauseingänge um überhaupt ins innere Vordringen zu können. Nachdem die Eingänge gesichert waren wurden die begehbaren Bereiche im Erdgeschoß abgesucht. Um ins Obergeschoß vorzudringen musste eine Deckenabstützung im Bereich des beschädigten Giebels vorgenommen werden. Während dieser Abstützarbeiten erreichte die zweite Bergung mit MZKW und MAN mit Ladekran die Einsatzstelle. Sie hatte die Aufgabe die Giebelwand mittels EGS zu sichern. Nachdem das EGS abgeladen war, wurde unverzüglich mit dem Aufbau begonnen.

Nachdem die Deckenabstützung durchgeführt wurde, konnte das Obergeschoß betreten werden. Im Hausteil zur Straßenseite wurde keine Personen gefunden. Daraufhin wurde ein kleines Loch in den Holzfußboden geschlagen. Dann wurde mittels Endoskop der darunterliegende Raum betrachtet. In einer Ecke wurde dann auch eine Person gesichtet. Um zu der Person vorzudringen wurde das Loch im Fußboden vergrößert und mittels Bockerbinder und Leiterteile das Rollgliss in Position gebracht. Zwei Helfer seilten sich ab um die Person zu retten. Das Obergeschoß des anderen Hausteils wurde durch die B2 abgesucht nachdem der Giebel gesichert war. Ein weiterer Trupp bohrte im Untergeschoß ein Loch in einen versperrten Raum um auch diesen mittels Endoskop in Augenschein zu nehmen. Leider war der Raum verwinkelt, so dass nicht alles eingesehen werden konnte.

Plötzlich wurde eine neue Lage eingespielt. Beide Treppen waren ab sofort nicht mehr passierbar. Zeitgleich wurde durch die B2 eine Person im Badezimmer im Obergeschoß gefunden. Um wieder Zugang ins Obergeschoß zu schaffen richteten die Helfer, die sich nicht im Obergeschoß aufhielten, zwei Schiefe Ebenen. Anschließend wurde zwei Schleifkörbe ins Obergeschoß gezogen um die beiden Personen aus dem Haus zu bringen. Die zuerst gefundene Person wurde mittlerweile mit dem Dreieckstuch ins Obergeschoß gehievt. Kurze Zeit später übergab die B2 die Person an den Rettungsdienst und nahm sich dem nicht ganz einsehbaren Raum im Untergeschoß an. Durch eine zweite Bohrung konnte auch hier ausgeschlossen werden, dass ich eine Person darin befindet. Auch die B1 übergab die Person dem Rettungsdienst. Danach konnte die Übung beendet werden.

In einer abschließenden Einsatzbesprechung wurde das gesamte Vorgehen besprochen und alle Helfer konnten sich ein Bild von den getroffenen Maßnahmen machen. Nach der Besprechung wurde alles zurückgebaut.


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